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Phantastik, Sci-Fi und ein wenig Fantasy

Merve Gül 05 Februar at 10:38am Unterrichtseinblicke

Ausgehend von klassischen Texten der Phantastik im engeren Sinne (Sandmann, Eine Begebenheit an der Owl Creek Bridge, Der Horla, Die Spinne; Der Schimmelreiter, Baron Bagge) wagen wir uns in die lichtsaugenden Tiefen der (transmedialen) Erzähltechnik und leihen uns ein paar Fackeln bei

Caillois, Todorov und Wörtsche et al.

 

Lothar rannte herab, die ohnmächtige Schwester in den Armen.– Sie war gerettet. – Nun raste Nathanael herum auf der Galerie und sprang hoch in die Lüfte und schrie: „Feuerkreis, dreh dich – Feuerkreis, dreh dich.“ – Die Menschen liefen auf das wilde Geschrei zusammen; unter ihnen ragte riesengroß der Advokat Coppelius hervor, der eben in die Stadt gekommen und geradesweges nach dem Markt geschritten war. Man wollte herauf, um sich des Rasenden zu bemächtigen, da lachte Coppelius, sprechend: „Ha, ha – wartet nur, der kommt schon herunter von selbst“, und schaute wie die übrigen hinauf. Nathanael blieb plötzlich wie erstarrt stehen, er bückte sich herab, wurde den Coppelius gewahr, und mit dem gellenden Schrei: „Ha! Sköne Oke – sköne Oke“ sprang er über das Geländer.

 

In Projektarbeiten wird dann das Weiterleben dieses Genres untersucht und die Verbindung zur Technikreflexion, quasi von Frankenstein und Olimpia zu Nexus 6 (Blade Runner, Picknick am Wegesrand, Stadt in der Stadt, Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten …).

 

 

Mitnehmen wollen wir Utopie/Dystopie, die Genreüberlappungen mit Krimi und Horror.

Im Juni werden wir dann die Fäden zu einem netten Teppich verwoben haben, der dann – hoffentlich – nicht nur in dem von mir vorerdachten Schmuck prangen wird.